MCS, SBS und CFS – Umweltkrankheiten verstehen und sich davor schützen
Unsere moderne Welt bietet uns unzählige Annehmlichkeiten und technologische Fortschritte. Doch sie bringt auch eine Vielzahl von Umweltfaktoren mit sich, die unsere Gesundheit beeinflussen können. Unter diesen Faktoren sind MCS, SBS und CFS Abkürzungen, die auf ernsthafte Umweltkrankheiten hinweisen. In diesem Artikel werden wir diese Begriffe näher beleuchten und herausfinden, wie Sie sich vor ihnen schützen können.
MCS – Multiple Chemikalien Sensitivität
Beginnen wir mit MCS, dies steht für Multiple Chemikalien Sensitivität. Diese Erkrankung betrifft Menschen, die empfindlich auf eine Vielzahl von chemischen Substanzen reagieren. Das bedeutet, dass schon Alltagsprodukte wie Parfüms, Reinigungsmittel oder frische Farbe etc., aber auch Pestizide, Lösungsmittel, Zahnmetalle u.s.w. gesundheitliche Probleme auslösen können. Die Symptome von MCS sind vielfältig und können von Atemwegsproblemen über Hautausschläge, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schleimhautreitzungen bis hin zu feinmotorischen Störungen, Gedächtnisverlust und Übelkeit reichen.
Die Auslöser für MCS sind womöglich vielfältig, aber bis heute nicht ganz geklärt. Ansätze sind, Störungen von immunologischen bzw. allergischen Prozessen, Änderungen der Funktion des Nervensystems, Veränderungen von biochemischen Prozessen oder Veränderungen von psychologischen bzw. neurobehavioralen Funktionen.
In Abgrenzung zu einer Allergie: Bei einer Allergie löst eine spezifische Substanz eine Reaktion aus, während MCS eine Reaktion auf eine Vielzahl von Substanzen umfassen kann.
Der Schutz vor MCS erfordert eine bewusste Anpassung des Lebensstils und der Umgebung:
- Verwenden Sie umweltfreundliche, hypoallergene Reinigungsprodukte.
- Meiden Sie Produkte mit künstlichen Duftstoffen.
- Lüften Sie Ihr Zuhause regelmäßig, um Luftschadstoffe zu reduzieren.
- Denken Sie über den Einsatz von Luftreinigern mit HEPA-Filtern nach, um an Staubpartikel gebundene Schadstoffe aus der Luft zu entfernen.
- Lassen Sie Ihr Zuhause von einem Baubiologen untersuchen. Mit speziellen Verfahren können so Schadstoffe identifiziert werden und es kann gezielt Abhilfe geschaffen werden.
SBS – Sick-Building-Syndrom
Das Sick-Building-Syndrom (SBS) betrifft Menschen, die in Gebäuden arbeiten oder leben, die von schlechter Luftqualität geprägt sind. Die Symptome sind vielfältig und umfassen Atemprobleme, Reizungen der Schleimhäute, tränende Augen, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen. Die Ursachen von SBS können vielfältig sein, von mangelnder Belüftung bis hin zu Schadstoffen in Baumaterialien bzw. flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs), aber auch beispielsweise Ozonbelastungen durch Kopierer.
Die Symptome von SBS treten oft in Innenräumen auf und verbessern sich, wenn die betroffene Person das Gebäude verlässt. Dies legt nahe, dass die Qualität der Innenraumluft eine entscheidende Rolle spielt. Faktoren wie Schimmel (insbesondere auch schlecht gewartete Klima- und Lüftungsanlagen), Tabakrauch, VOCs aus Möbeln, Teppichen und Baumaterialien sowie unzureichende Belüftung können zu SBS beitragen.
Schutzmaßnahmen gegen SBS umfassen:
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Gebäude aus gesunden Baustoffen besteht.
- Gewährleisten Sie eine ausreichende Belüftung und Luftzirkulation.
- Pflanzen Sie luftreinigende Zimmerpflanzen.
- Vermeiden Sie das Rauchen in Innenräumen.
- Nutzen Sie eine baubiologische Beratung – hier können sowohl Einzelmaßnahmen als auch ein Gesamtkonzept erstellt werden.
Mit baubiologischer Messtechnik kann möglicherweise die Ursache ausfindig gemacht werden.
CFS – Chronisches Erschöpfungssyndrom
Das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) ist durch anhaltende, schwere Müdigkeit gekennzeichnet, die nicht durch Ruhe gelindert wird.
Oft tritt das auch als ME (Myalgische Enzephalomyelitis) bezeichnete Krankheitsbild nach einer akuten Infektionskrankheit auf, bspw. Influenza, Pfeiffersches Drüsenfieber, SARS oder auch COVID-19.
Obwohl die genaue Ursache von CFS noch unbekannt ist, wird vermutet, dass auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen können.
Die Symptome von CFS können vielfältig sein und umfassen neben extremer Müdigkeit auch Kopfschmerzen, Herzrasen, Schwindel, Muskelschmerzen, Schlafstörungen und Gedächtnisprobleme etc. CFS kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen und die Betroffenen oft dazu zwingen, ihre Aktivitäten sehr stark einzuschränken.
Schutzmaßnahmen (nicht Therapie) gegen CFS umfassen:
- Erlernen von Stressmanagement-Techniken.
- Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und Erholung.
- Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung.
- Reduzieren Sie die Exposition gegenüber potenziellen Umweltschadstoffen.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Vermeidung von Umweltkrankheiten wie MCS, SBS und CFS eine bewusste Lebensweise erfordert. Dies beinhaltet die Verwendung umweltfreundlicher Produkte, die Schaffung einer gesunden Innenraumluftqualität und den Umgang mit Stress. Denken Sie daran, dass eine gesunde Umgebung ein entscheidender Faktor für ein gesundes Leben ist – leider aber kein Garant.
Hinweis: Dieser Blogbeitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Bedenken sollten Sie immer einen Arzt oder Fachmann konsultieren.
Weiterführende Informationen:
• Umweltbundesamt zu MCS
• Umweltbundesamt zu SBS
• Deutsche Gesellschaft für ME/CFS e.V.
MCS, SBS und CFS – Umweltkrankheiten verstehen und sich davor schützen
Unsere moderne Welt bietet uns unzählige Annehmlichkeiten und technologische Fortschritte. Doch sie bringt auch eine Vielzahl von Umweltfaktoren mit sich, die unsere Gesundheit beeinflussen können. Unter diesen Faktoren sind MCS, SBS und CFS Abkürzungen, die auf ernsthafte Umweltkrankheiten hinweisen. In diesem Artikel werden wir diese Begriffe näher beleuchten und herausfinden, wie Sie sich vor ihnen schützen können.
MCS – Multiple Chemikalien Sensitivität
Beginnen wir mit MCS, dies steht für Multiple Chemikalien Sensitivität. Diese Erkrankung betrifft Menschen, die empfindlich auf eine Vielzahl von chemischen Substanzen reagieren. Das bedeutet, dass schon Alltagsprodukte wie Parfüms, Reinigungsmittel oder frische Farbe etc., aber auch Pestizide, Lösungsmittel, Zahnmetalle u.s.w. gesundheitliche Probleme auslösen können. Die Symptome von MCS sind vielfältig und können von Atemwegsproblemen über Hautausschläge, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schleimhautreitzungen bis hin zu feinmotorischen Störungen, Gedächtnisverlust und Übelkeit reichen.
Die Auslöser für MCS sind womöglich vielfältig, aber bis heute nicht ganz geklärt. Ansätze sind, Störungen von immunologischen bzw. allergischen Prozessen, Änderungen der Funktion des Nervensystems, Veränderungen von biochemischen Prozessen oder Veränderungen von psychologischen bzw. neurobehavioralen Funktionen.
In Abgrenzung zu einer Allergie: Bei einer Allergie löst eine spezifische Substanz eine Reaktion aus, während MCS eine Reaktion auf eine Vielzahl von Substanzen umfassen kann.
Der Schutz vor MCS erfordert eine bewusste Anpassung des Lebensstils und der Umgebung:
- Verwenden Sie umweltfreundliche, hypoallergene Reinigungsprodukte.
- Meiden Sie Produkte mit künstlichen Duftstoffen.
- Lüften Sie Ihr Zuhause regelmäßig, um Luftschadstoffe zu reduzieren.
- Denken Sie über den Einsatz von Luftreinigern mit HEPA-Filtern nach, um an Staubpartikel gebundene Schadstoffe aus der Luft zu entfernen.
- Lassen Sie Ihr Zuhause von einem Baubiologen untersuchen. Mit speziellen Verfahren können so Schadstoffe identifiziert werden und es kann gezielt Abhilfe geschaffen werden.
SBS – Sick-Building-Syndrom
Das Sick-Building-Syndrom (SBS) betrifft Menschen, die in Gebäuden arbeiten oder leben, die von schlechter Luftqualität geprägt sind. Die Symptome sind vielfältig und umfassen Atemprobleme, Reizungen der Schleimhäute, tränende Augen, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen. Die Ursachen von SBS können vielfältig sein, von mangelnder Belüftung bis hin zu Schadstoffen in Baumaterialien bzw. flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs), aber auch beispielsweise Ozonbelastungen durch Kopierer.
Die Symptome von SBS treten oft in Innenräumen auf und verbessern sich, wenn die betroffene Person das Gebäude verlässt. Dies legt nahe, dass die Qualität der Innenraumluft eine entscheidende Rolle spielt. Faktoren wie Schimmel (insbesondere auch schlecht gewartete Klima- und Lüftungsanlagen), Tabakrauch, VOCs aus Möbeln, Teppichen und Baumaterialien sowie unzureichende Belüftung können zu SBS beitragen.
Schutzmaßnahmen gegen SBS umfassen:
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Gebäude aus gesunden Baustoffen besteht.
- Gewährleisten Sie eine ausreichende Belüftung und Luftzirkulation.
- Pflanzen Sie luftreinigende Zimmerpflanzen.
- Vermeiden Sie das Rauchen in Innenräumen.
- Nutzen Sie eine baubiologische Beratung – hier können sowohl Einzelmaßnahmen als auch ein Gesamtkonzept erstellt werden.
Mit baubiologischer Messtechnik kann möglicherweise die Ursache ausfindig gemacht werden.
CFS – Chronisches Erschöpfungssyndrom
Das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) ist durch anhaltende, schwere Müdigkeit gekennzeichnet, die nicht durch Ruhe gelindert wird.
Oft tritt das auch als ME (Myalgische Enzephalomyelitis) bezeichnete Krankheitsbild nach einer akuten Infektionskrankheit auf, bspw. Influenza, Pfeiffersches Drüsenfieber, SARS oder auch COVID-19.
Obwohl die genaue Ursache von CFS noch unbekannt ist, wird vermutet, dass auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen können.
Die Symptome von CFS können vielfältig sein und umfassen neben extremer Müdigkeit auch Kopfschmerzen, Herzrasen, Schwindel, Muskelschmerzen, Schlafstörungen und Gedächtnisprobleme etc. CFS kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen und die Betroffenen oft dazu zwingen, ihre Aktivitäten sehr stark einzuschränken.
Schutzmaßnahmen (nicht Therapie) gegen CFS umfassen:
- Erlernen von Stressmanagement-Techniken.
- Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und Erholung.
- Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung.
- Reduzieren Sie die Exposition gegenüber potenziellen Umweltschadstoffen.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Vermeidung von Umweltkrankheiten wie MCS, SBS und CFS eine bewusste Lebensweise erfordert. Dies beinhaltet die Verwendung umweltfreundlicher Produkte, die Schaffung einer gesunden Innenraumluftqualität und den Umgang mit Stress. Denken Sie daran, dass eine gesunde Umgebung ein entscheidender Faktor für ein gesundes Leben ist – leider aber kein Garant.
Hinweis: Dieser Blogbeitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Bedenken sollten Sie immer einen Arzt oder Fachmann konsultieren.
Weiterführende Informationen:
• Umweltbundesamt zu MCS
• Umweltbundesamt zu SBS
• Deutsche Gesellschaft für ME/CFS e.V.
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